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Gegenüber des Warteplatzes befindet sich der heilige Schrein des achten schiitischen Imams Ali Ibn Musa ar-Reza. Er wurde am 11. Ziqade 148 AH (Iranische Zeitrechnung = 6. Jan. 766 AD) in Medina geboren und von seinem Vater, dem Imam Musa al-Kazim bis zum Alter von 35 auf sein Amt vorbereitet.
Beim Besuch des Heiligtums gilt absolutes Fotographierverbot. Beim Betreten wird jeder gescannt, bzw. abgetastet und Kameras müssen draussen bleiben. Die Eingänge sind für Männer und Frauen getrennt. Für Frauen gilt auch, dass sie einen Tschador tragen und darum hat Artem die erforderliche Menge gemietet. Leider stinken diese vom häufigen Verleih so stark, dass Vreni die Anlage nach einer halben Stunde fluchtartig verlässt und draussen auf uns wartet.
Um den Gläubigen das Beten zu ermöglichen, sind die meisten Plätze im Innern des Heiligtums mit Teppichen belegt. Je nachdem wohin man geht, sind auch die Schuhe auszuziehen.
Zum Abschluss werden wir noch im Infocenter empfangen, wo man uns einen kurzen und unspektakulären Film zeigt. Interessanten sind dann schon die Farbbilder, welche wir beim Verlassen erhalten. Von diesen habe ich Fotos gemacht und dem Bericht zugefügt.
25. & 26.09.2014   Mashhad
Wir erreichen Mashhad, die Hauptstadt des iranischen Bundesstaates Razavi-Chorasan und die zweitgrösste Stadt Irans. Sie liegt 850 km östlich von Teheran auf einer Höhe von rund 985 m am Fluss Kaschaf. Mashhad gilt als eine der sieben heiligen Stätten des schiitischen Islams, weil dort die heilige Gouharschad-Moschee liegt. Die Stadt ist ein politisches und religiöses Zentrum; jährlich besuchen sie mehr als 2 Millionen schiitische Pilger.

Die Stadt wurde um das Jahr 823 gegründet. Der Name (arabisch „Ort des Märtyrers“) entstand, weil dort das Grabmal des achten schiitischen Imams Ali ibn Musa ar-Reza liegt, der dort der schiitischen Überlieferung zufolge auf Geheiss des Kalifen al-Ma'mun vergiftet wurde. Davor war die Stadt ein eher unbedeutendes Dorf mit dem Namen Sanabad, das sich nach dem Tod des Imams zu einer wichtigen Wallfahrtsstätte entwickelte. Ein Heiligtum zu Ehren des Imams wurde errichtet, das heute eine der reichhaltigsten Sammlungen von Kunst- und Kulturgütern des Iran beherbergt. Verschiedene theologische Schulen des schiitischen Islam nahmen von hier ihren Ausgang.

Neben ihrer religiösen Bedeutung als Heiligtum des schiitischen Islam kam der Stadt in der Vergangenheit auch grosse politische Bedeutung zu, als der persische Herrscher Nadir Schah, der von 1736 bis 1747 regierte, die Stadt zu seiner Hauptstadt machte.
Obwohl hauptsächlich von Moslems bewohnt, gab es in der Vergangenheit einige religiöse Minderheiten in Mashhad, hauptsächlich Juden, die im Jahr 1839 gewaltsam zum Islam bekehrt wurden. Sie wurden bekannt als Dschadid al-Islam („Neulinge im Islam“). Äusserlich passten sie sich der islamischen Lebensweise an, bewahrten jedoch häufig heimlich ihren Glauben und ihre Traditionen.

Am nächsten Morgen findet auf dem Stellplatz das erste Meeting statt, bei welchem unsere Frauen erstmals mit Kopftuch und langen Kleidern auftreten. Anschliessend besuchen wir mit dem Bus die Stadt Toos, welche etwa eine Fahrstunde weg von Mashhad liegt.
In Toos gibt es ein islamisches Museum zu besuchen. Auf dem Weg dorthin wird Vreni von einem älterm Mann angesprochen und ermahnt, die Berichte der westlichen Presse über Iran nicht zu glauben und sich selbst ein Bild zu machen. Vor dem Monument gibt es nochmals einen Fototzermin mit unseren ach so veränderten Frauen.

Auf dem Rückweg nach Mashhad halten wir noch an einem Imbisstand weil inzwischen alle hungrig sind. Leider ist das Angebot auf zwei verschiedene Sandwich mit warmem Rind- oder Hühnerfleisch beschränkt. Für den gröbsten Hunger reicht es jedoch.
Der nächste Halt ist beim Bazar. Es soll sich um den schönsten Basar in Iran handeln - mal sehen. Vreni interessiert sich für Seidenstoffe, kann sich aber für nichts entschliessen. Die grosszügig zur Verfügung gestellt eine Stunde zur Besichtigung reicht längstens. Nach einer Stunde stehen wir am anderen Ende und warten auf den Bus. Die Zeit vertreiben wir uns mit dem Kauf von ein paar Mitbringsel.
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27.09.2014  Weg nach Tabas
Wir wollen heute die Oasenstadt Tabas besuchen. Die Strecke beträgt gute 500 km, ist aber angesichts den guten Strassen kein Problem. Zudem kommt, dass es imj klimatisierten Fahrzeug wesentlich angenehmer ist als bei 40 Grad im Freien.
Weite steinige, immer wieder in neuen Farben und Formationen erscheinende Landschaften und Orte mit Häusern aus Lehm, die der Hitze der Wüste trotzen,machen die Fahrt durch die Wüste Kavir zum Erlebnis.
Zwischendurch halten wir einmal bei einer Granatapfel-Plantage um diese näher zu besichtigen. Aber es dauert keine 5 Minuten und schon kommt der Bauer auf dem Motorrad angefahren um nachzusehen, was da vor sich geht. Mit unserer Infokarte haben wir ihn schnell beruhigt. Trotzdem aber wartet er in der Nähe bis wir weiterfahren, als ob die Granatäpfel aus Gold wären!

Tabas ist die Hauptstadt des Bezirkes Tabas und ist eine Stadt mit etwa 35'000 Einwohnern, die in der Mitte des Iran, 950 km von Teheran entfernt liegt. Die in der Provinz Yazd gelegene Stadt, die ehemals zur Provinz Chorasan gehörte, ist vor allem für ihre alten Zitrusgewächse bekannt. Die Oasenstadt hat einen prachtvollen 300 Jahre alten öffentlichen Garten, Baghe-golshan, der vor allem für seine Springbrunnen berühmt ist.

1978 wurde die Stadt von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,5 bis 7,9 auf der Richter-Skala erschüttert. In Tabas und Umgebung starben ca. 22'000 Menschen. Heute ist die Stadt nach den schweren Verwüstungen von damals wieder komplett aufgebaut.
28.09.2014
Auf der Weiterfahrt nach Chak-Chak treffen wir auf Desert One. Hier missglückte 1980 die Operation Eagle Claw, die zur Befreiung der amerikanischen Geiseln von Teheran koordiniert wurde. Die Trümmer und zurückgelassenen Flug- und Fahrzeuge liegen immer noch unverändert da. Eine Infotafel, in Farsi, berichtet über das Vorkommnis.

Die Operation Eagle Claw (deutsch: „Unternehmen Adlerklaue“), auch Operation Evening Light („Unternehmen Abendlicht“) genannt, war eine Militäroperation der USA.
Die Operation erfolgte am 24. April 1980 mit dem Ziel, 53 im Zuge der Geiselnahme von Teheran in der US-Botschaft im Iran festgehaltene Geiseln zu befreien. Sie war ein Fehlschlag. Die Geiseln wurden erst 444 Tage nach ihrer Entführung nach der Aufnahme von Verhandlungen zwischen den USA und Iran im Januar 1981 freigelassen.

Vorgeschichte:
Am 4. November 1979 um 11:30 Uhr besetzten etwa 400 iranische Studenten der Gruppierung Daneshjuyane Khate Emam die US-amerikanische Botschaft in Teheran. Die 90 Bewohner der Botschaft wurden festgesetzt, und die 66 Amerikaner wurden zu Gefangenen erklärt, um die Auslieferung des früheren Schah Mohammad Reza Pahlavi zu erzwingen, der in New York City in einer Klinik behandelt wurde. Die USA lehnten die Auslieferung ab.

Sechs US-Amerikaner konnten entkommen und flohen in die kanadische Botschaft; sie konnten mit gefälschten Pässen ausreisen. 13 Geiseln - Frauen und Afroamerikaner - wurden am 19. November freigelassen. 52 Personen blieben weiterhin gefangen. Wirtschaftssanktionen, diplomatische Repressalien und Resolutionen des UN-Sicherheitsrat blieben fruchtlos.

Im März 1980 waren die militärischen Planungen und Übungen für eine begrenzte Intervention soweit gediehen, dass die Militärführung dem damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter am 22. März in Camp David militärische Optionen präsentieren konnte. Carters Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski hatte mit dem Militär die Erarbeitung eines Plans zur gewaltsamen Befreiung der Geiseln koordiniert. Am 11. April entschied Carter, die geheime Militäroperation zu starten, der Codename dafür war Eagle Claw. Mit dem 24. April wurde der frühestmögliche Termin festgelegt. Am 16. April bestätigte die Militärführung, dass Eagle Claw anlaufen könne. Carter verbot jedoch einige geplante Elemente der Operation, wie z. B. begleitende Luftangriffe, um iranische Verluste zu minimieren und eine iranische Kriegserklärung zu vermeiden. Ausserdem wollte Carter während des Verlaufs der Operation ständig über alles auf dem Laufenden gehalten werden.

Plan:
Die Operation war als komplexe Aktion in zwei Nächten geplant. Acht RH-53D Sea Stallion-Hubschrauber vom Flugzeugträger USS Nimitz (CVN-68) und drei Lockheed C-130 Hercules-Transportflugzeuge mit Delta-Force-Einheiten sollten in der ersten Nacht zum Treffpunkt Desert One fliegen. Nachdem die Truppen in Stellung gebracht wurden, sollten drei weitere Hercules-Flugzeuge eintreffen, um die Hubschrauber aufzutanken. Nach dem Auftanken der Hubschrauber sollten diese die Bodentruppen aufnehmen und zum Punkt Desert Two bei Teheran fliegen. Dort sollten sie von zwei Agenten, die bereits im Land waren, empfangen und zu ihrem Versteck, einem Wadi, gebracht werden, wo sie bis zur nächsten Nacht warten sollten. Die Hubschrauber sollten unweit davon, abgeschirmt durch einen Hügel, auf ihren Einsatz in der folgenden Nacht warten.

In der zweiten Nacht sollten die sechs C-130 Hercules-Maschinen mit US Army Rangers zum Manzariyeh-Flughafen 50 km südlich von Teheran fliegen und diesen einnehmen. Im Schutz der Dunkelheit sollten die Geiseln dann von den Delta-Force-Einheiten befreit und zu einem nahegelegenen Fussballstadion gebracht werden. Dort sollten sie von den Hubschraubern abgeholt und zum Flughafen gebracht werden. Mit Transportflugzeugen vom Typ Lockheed C-141 Starlifter sollte anschließend der Abtransport der Geiseln unter dem Schutz von Kampfflugzeugen stattfinden. Die acht Hubschrauber sollten vor dem Abtransport der Truppen zerstört werden.

Die Vorbereitungen innerhalb des Irans umfasste nach Angaben der iranischen Zeitschrift Modjahed 6/1980[2] die Beurlaubung des Luftwaffenpersonals von Maschhad ebenso wie die Abschaltung der Radarstation von Babolsar wenige Tage zuvor. In der Nacht der geplanten Befreiungsaktion war das Flutlicht des Teheraner Amdjadijeh-Stadions, das heutige Shahid Shiroudi-Stadion, die ganze Nacht über eingeschaltet.

Die US-Seite hatte zuvor detaillierte Gespräche mit einem südafrikanischen Diplomaten geführt, der wegen guter Ortskenntnisse (fünf Jahre Teheran) um Beratung ersucht worden war. Dieser hatte den Eindruck gewonnen, als wenn Befreiung und Rücktransport der Geiseln ausschließlich mit Kfz erfolgen sollte, da eine Landung der Hubschrauber in Botschaftsnähe nicht und im nahegelegenen Sportstadion bestenfalls in mehreren zeitlich gestreckten Phasen denkbar war.

Verlauf:
Die Mission lief von Beginn an problematisch. Aufgrund eines Motorschadens fiel einer der Hubschrauber schon beim Erreichen der Küste aus und musste zum Flugzeugträger Nimitz zurückkehren. Die verbliebenen Sea Stallions erreichten Desert One verspätet, weil sie durch einen Habub, einen schwachen Sandsturm, verlangsamt wurden. Um das iranische Radar zu unterfliegen, hatten die Piloten Anweisung, nicht über 200 Fuss Höhe zu fliegen, wodurch der Sandsturm der Helikopterflotte arg zusetzte. Bevor die restlichen Hubschrauber eintrafen, landete die erste C-130-Hercules-Transportmaschine mit Bodentruppen. Die Bodentruppen nahmen Stellungen ein und stoppten einen iranischen Bus mit 45 Insassen und hielten diese fest. Danach näherte sich ein Tankwagen, weigerte sich zu stoppen, wurde dann, trotz eines Befehles nicht zu schiessen, beschossen und explodierte. Der Fahrer starb. Es gab Pläne, die Insassen des Busses als Geiseln ausser Landes zu fliegen und sie nach Beendigung der Mission wieder ins Land zu bringen. In der Zwischenzeit trafen die restlichen Transportflugzeuge ein und entluden die Bodentruppen. Als die Hubschrauber der Navy landeten, fiel ein weiterer Hubschrauber aus, nachdem Warnlampen aufzeigten, dass seine Kraftübertragung nicht mehr funktionierte. Damit konnte die Befreiungsaktion für alle Geiseln nicht mehr durchgeführt werden.

Daraufhin befahl der Kommandant der Bodentruppen, Charles Beckwith, im Einvernehmen mit dem Präsidenten, widerwillig den Rückzug. Die sechs verbliebenen Helikopter mussten für den Rückflug noch aufgetankt werden. Dabei kollidierte ein sich im Schwebeflug befindlicher Hubschrauber wegen schlechter Sicht durch die Dunkelheit und aufgewirbelten Sand mit einem der Hercules-Flugzeuge. Die folgende Explosion vernichtete beide Fluggeräte und tötete acht Soldaten. In dem folgenden chaotischen Rückzug wurden die fünf verbleibenden Sea-Stallion-Hubschrauber intakt zurückgelassen. In ihnen befanden sich auch Dokumente, die die Namen von CIA-Agenten im Iran enthielten.
(aus Wikipedia kopiert)