23.102014
Unser letzter Tag im schönen Eriwan.  Vreni fährt mit der Gruppe zu einer Besichtigung, während dem ich im WoMo bleibe und etwas Zeit für mich brauche.

Die Fahrt geht zuerst zum Sonnentempel Garni und anschliessend zum Felsenkloster Geghard.

Der Sonnentempel von Garni nimmt sich unter den armenischen Baudenkmälern scheinbar wie ein Fremdkörper aus, doch er folgt nicht allein hellenistischen, sondern vielmehr uralten lokalen Traditionen und steht wie einst im Zentrum der alten Festung Garni, die sich auf einem dreieckigen Felsvorsprung hoch über dem Fluss Azat befindet. Der Tempel aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. wurde 1679 durch ein Erdbeben zerstört, aber in den 60er und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts originalgetreu rekonstruiert. Er steht auf einem mehrstufigen Podium und sein quadratischer Hauptsaal ist von 24 Säulen im ionischen Stil umgeben. Der Sonnentempel ragt beinahe unwirklich in der ungewöhnlichen Landschaft empor und man fragt sich, wie dieses imposante Zeugnis des Mithras-Kults so lange dem Ansturm der Christen standhalten konnte und erst durch ein Erdbeben zerstört wurde

Die Gründung des Klosters im 4. Jahrhundert n. Chr. am Ort einer heidnischen Quelle wird dem Heiligen Gregor, dem Patron der Armenischen Apostolischen Kirche, zugeschrieben. Von den Arabern im 9. Jahrhundert zerstört, wurde es 1215 wieder errichtet. Der ungekürzte Name Geghardavank bedeutet Kloster zur Heiligen Lanze. Damit ist eine Reliquie gemeint, die der Apostel Thaddäus ins Land gebracht haben soll. Heute wird sie in Etschmiadsin aufbewahrt.
Das Kloster gehört zu den bedeutenden Zeugnissen der Armenischen Apostolischen Kirche. Charakteristisch sind die teilweise in den Fels gehauenen Räume bzw. die Nutzung von Höhlen. Eigentümlichkeiten der armenischen Kunst, wie der Gavit oder der Chatschkar sind auch hier anzutreffen.
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24. & 25.10.2014  Sevansee
Der Sevansee liegt etwa 75 km nördlich von Eriwan, auf 1900 Meter. Übrigens ist Eriwan mit 935 Meter der tiefste Punkt in Armenien. Die mittlere Höhe von Armenien beträgt etwa 1800 Meter. Vor uns liegt das Kloster Sewanawank.
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Das Kloster stand auf einer bis zum Ende des 8. Jahrhunderts unbewohnten kleinen Insel im See; erst die massive Ableitung des Seewassers für landwirtschaftliche Bewässerungsprojekte während der Sowjetzeit und der dadurch stark reduzierte Wasserpegel machten aus der einstigen Insel die heutige Halbinsel.
Das Kloster wurde, laut einer Inschrift in der kleineren der beiden Kirchen, im Jahre 874 durch die Prinzessin Mariam, Tochter des späteren Königs Ashot I. und Gemahlin des Regionalfürsten Vasak-Gabor von Sjunik, gegründet. An der Stelle hatten einige Mönche bereits um das Jahr 800 eine Kapelle und einige Zellen erbaut. Kern des Klosters waren drei kleine im Jahre 874 erbaute Kirchen, von denen heute noch zwei bestehen (Surb Arakelots und Surb Astvatsatsin).
Das Leben im Kloster war streng, denn das Kloster war für Mönche aus Etschmiadsin bestimmt, die dort gesündigt hatten, sowie für armenische Adlige, die in Ungnade gefallen waren.
Hier wollen wir 2 Tage bleiben und das schöne Wetter geniessen. Über ein paar Stufen steigen wir auf den Klosterhügel. Von hier haben wir einen schönen Blick über den nördlichen Teil des Sees. Am Südufer der heutigen Halbinsel steht ein Gästehaus der Armenischen Autorenvereinigung, und am Ostufer befindet sich die Sommerresidenz des Präsidenten von Armenien. Da in der Nähe stehen wir am Ufer.
Am Mittag braten wir 2 schöne Entrecotes und Kartoffelschnitze auf dem Grill. Weil aber der Wind so stark weht, muss ich den Grill in einer Ecke auf den Boden stellen und den Wind mit allerlei Zeug abhalten. So hat das Braten aber funktioniert.