13. August  Auf dem Weg nach Jiayuguan
Ich stehe früh auf und besichtige die Umgebung des Stellplatzes beim Sonnenaufgang. Dann fahre ich los.
Dem Vernehmen nach soll es abseits der Strecke farbige Felsen zu sehen geben, aber niemand konnte dazu genauere Angaben machen. Ich fahre also die angegebene Strecke, zuerst etwa 50 km auf der Landstrasse, vorbei an Treibhäusern, Lastwagen mit sperriger Ladung oder mit nicht weiter gesicherten Gerüstrohren bis dann die Auffahrt auf die G30 kommt.
Bereits vor der ersten Ausfahrt sehe ich eines der vielen braunen Hinweisschilder, welche auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam machen. Das veranlasst mich, die Autobahn zu verlassen und auf der Landstrasse, den Hinweisschildern folgend, die gut 30 km bis zum vermuteten Ort zu fahren.
Auf einem überfülltem Parkplatz finde ich Mithilfe eines sehr hilfsbereiten Wächters eine Ecke für mein WoMo. Wie immer gebe ich in dieser Situation auch eine Infokarte über die Reise ab, was immer mit grossem Interessen gelesen wird, sofern die betreffende Person auch lesen kann.
Dann reihe ich mich in der Warteschlange ein um ein Ticket zu kaufen. Noch weiss ich nicht, wo die farbigen Felsen sind, denn das was ich von hier aus sehe ist nicht besonders spektakulär. Also gehe ich mal weiter.
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Hinter der Eingangsschranke sehe ich Busse in welche die Besucher steigen. Ich nehme an, dass dies in meinem Ticket eingeschlossen ist und so zwänge ich mich mit etwa 50 Chinesen in einen der Busse. Dann geht die Fahrt los und nach ein paar wenigen Minuten eröffnet sich mir eine Paradies, wie ich es mir nicht hätte vorstellen können.

Dann hält der Bus bei einer Plattform und alle steigen aus. Von hier führen Holztreppen in verschiedene Richtungen, jede auf eine hölzerne Plattform. Dort angekommen sehe ich die ganze Pracht direkt vor mir. Ich werde nicht satt zu schauen und zu fotographieren.
Bald merke ich, dass dies noch nicht alles ist. Hat man hier genug gesehen, steigt man wieder in den nächsten Bus und fährt zur nächsten Plattform. Und so geht es weiter bis ich alle 7 oder 8 Stationen angefahren habe.
Mittlerweile rückt die Zeit vor und ich muss mich beeilen, die restlichen 300 km noch vor 18 Uhr zu schaffen.
Dank der guten Autobahn bin ich dann trotzdem noch rechtzeitig zum Meeting auf dem neuen Stellplatz in Jiayuguan.
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Jiayuguan und die Grosse Mauer
Jiayuguan besteht aus drei Verteidigungslinien: einer inneren und einer äusseren Stadt sowie einem Graben. Das Bauwerk ist trapezförmig, es besitzt einen Umfang von etwa 740 m und eine Fläche von mehr als 33'500 m². Die Höhe der Umgebungsmauer beträgt 11 Meter. In der Mauer sind zwei Tore, eines auf der Ostseite und eines im Westen, und jeder Ecke der Mauer ist ein Türmchen aufgesetzt. Über jedem Tor befindet sich ein Gebäude, auf dem westlichen Gebäude ist eine Tafel mit der chinesischen Inschrift „Jiayuguan“ angebracht. Die Nord- und Südseite der Anlage sind mit der Grossen Mauer verbunden.

Das Bauwerk wurde ursprünglich um das Jahr 1372 in der frühen Ming-Dynastie erbaut. Die Festung wurde zwischen 1488 und 1506 sowie nach 1539 wesentlich ausgebaut und verstärkt.
Eine märchenhafte Legende erzählt von der sorgfältigen Planung, die zur Errichtung der Passanlage nötig war. Demnach wurde der Baumeister der Anlage vom verantwortlichen Offizier gefragt, wie viele Steine denn nun für den Bau gebraucht würden, und er nannte ihm die genaue Zahl. Der Offizier bezweifelt seine Antwort und stellte ihm die Frage, ob dies wirklich genug Steine seien. Daraufhin fügte der Baumeister einen Ziegel hinzu. Als die Bauarbeiten beendet waren, blieb ein Ziegel übrig, der lose auf eines der Torgebäude gelegt wurde, wo er sich heute noch befindet.

Unser erstes Ziel ist der Parkplatz vor der Festungsanlage. Mit einem kleinen Elektrobus werden wir von dort mitten in die Anlage gefahren. Der Weg führt uns durch die verschiedenen Wehrtürme bis zum westlichen Tor, dem sogenanten Zolltor, durch welches man damals China verliess, also ins "Ausland" reiste. Danach besteigen wir die äussere Stadtmauer um einen Blick aus der Vergangenheit in die Moderne, die heutige Grossstadt Jiayuguan mit etwa 160'000 Einwohner zu werfen.
Unser heutiger Übernachtungsplatz liegt ein paar Kilometer ausserhalb der Statt, auf einem grossen Parkplatz direkt an der Grossen Mauer. Dies ist der Beginn oder das Ende der Grossen Mauer.
Kaum kommen wir an, sind auch schon wieder viele Neugierige anwesend und das Motto lautet "Treppe einziehen" weil wir sonst Gefahr laufen, dass jemand unvermittelt im WoMo steht, wie bei anderen schon geschehen.
Den Abend beschliessen wir mit dem Besteigen eines kurzen Stücks der Mauer und geniessen den Sonnenuntergang..
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Am nächsten Morgen
Aus Gründen der Publicity stellen wir unsere WoMos in einer Reihe vor die Mauer um ein Gruppenbild, mit und ohne Teilnehmer zu schiessen (Bild folgt).
Dann stellen wir noch unsere 3 Bimobils zusammen und fahren dann los.