12.08.2014

- Menschen
Nach weiteren 2 Wochen in China kann ich die Chinesen etwas differenzierter beschreiben:

Die Art wie der Mensch (auch der Chinese) am Verkehr teilnimmt widerspiegelt sein Wesen. In einem aufstrebenden Land wie China, welches seit der Öffnungspolitik des Deng Xiaoping gelernt hat, dass nur vorwärts kommt, wer auch die Ellbogen einsetzt, gehen die Menschen rücksichtslos miteinander um. So wie im Strassenverkehr gedrängelt wird, schieben sich die Leute auch gegenseitig zur Seite wenn es darum geht, zum Beispiel einen Bus oder Lift zu besteigen. Es kommt niemandem in den Sinn, die anderen zuerst aussteigen zu lassen. Nein, man drängt sich durch die schmale Türe des Busses vorbei an den Aussteigenden, selbst wenn man sich gegenseitig auf die Füsse tritt. Ein Hieb mit dem Ellbogen wird genau so als normal hingenommen wie de weit verbreitete Sonnenschirm mit welchem man, wenn er geöffnet ist, den anderen die Augen ausstechen kann. Ein Wort oder Blick der Entschuldigung kennt die Gesellschaft scheinbar nicht.

Ich habe Yongzhi gefragt, ob es den Satz "Ich liebe dich" im Chinesischen gebe, er meint ja. Aber wenn ich mir den lauten und rauhen Umgang anhöre, kann ich mir das kaum vorstellen. Ich habe oft Mütter gesehen, welche ihre Kleinkinder mit Schreien Schlagen und sogar Treten zur Räson bringen wollten. Kein Wunder, dass diese Kinder sich später gleich verhalten.

Mein heutiger Eindruck: Die städtischen Chinesen haben eine geringe Sozialkompetenz.

Mal sehen was ich sonst noch erkenne ...