01.08.2014
Nach beinahe 2 Wochen in China erlaube ich mir, meine Sicht auf die Chinesen darzulegen:

- Verkehr
Der Strassenverkehr ist mehr als nur chaotisch. Es wird links und rechts überholt, selbst dann, wenn auf der Gegenseite Autos entgegenkommen. Dann wird wieder in die Kolonne hineingedrängt, Oft kann ein Auffahren nur mit heftigem Bremsen verhindert werden. Darum ist für mich ein genügend grosser Abstand zum vorderen Fahrzeug unabdingbar, was dann aber wiederum  die anderen Fahrzeuge zum Hineindrängen einlädt. Wiederholt habe ich es erlebt, dass der Überholende auf den Pannenstreifen der Gegenfahrbahn, also nach links ausgewichen und dort weitergefahren ist, bis sich ihm eine Gelegenheit zum wieder Einordnen geboten hat.

Fährt man auf eine Kreuzung und will nach links abbiegen, machen viele dies, besonders Mopeds, so dass sie schon etwa 50 Meter vor der Kreuzung auf die Gegenfahrbahn fahren und sich über die Kreuzung wursteln.

Ganz krass und im höchsten Mass ärgerlich ist, wenn ich an einer Mautstelle anstehen, vor mit noch 5 Autos und hinter mir 10 oder mehr. Plötzlich bricht einer aus der Schlange aus und fährt ganz nach vorne. Sobald sich die Kolonne dann wieder bewegt drängt er sich hinein. Da ist man völlig machtlos will man nicht eine Kollision riskieren.

Gehupt wird immer und überall, egal ob bei Tag oder bei Nacht. Hupen dient nicht der Warnung, es ist ein Kommunikationsmittel und heisst "Ich bin auch da! Unangenehm leise sind dann aber die vielen Elektromopeds welche überall fahren, sei es auf der Strasse oder dem Trottoir. Selbst vor dichten Fussgängerströmen machen sie nicht Halt und hupen sich durch die Menge. Mit stoischer Ruhe lassen die meisten das über sich ergehen.

- Einkaufen
Ich habe folgendes erlebt: Eine Frau feilscht mit der Kassiererin während Minuten um scheinbar einen Gutschein oder sowas. Die Kassierin nimmt den Bon und gibt in wieder zurück. Die Kundin interveniert und schiebt den Bon wieder zur Kassiererin. So geht das 3-4 mal hin und her und der ohnehin schon laute Ton wird noch lauter. Dann kommt eine Aufseherin herbei und das Gezetter mündet in ein Crescendo. Plötzlich sind alle ruhig unjd ich weiss nicht warum. Die Kundin bezahlt umständlich und klaubt Münzen aus dem Geldbeutel. Dann beginnt sie einzupacken. Die Kundin vor mir kann ihren Wagen noch nicht ausräumen und die Ware aufs Band stellen. Ein Band gibt es eigentlich nicht. Man gibt der Kassiererin Stück für Stück und sie wägt und/oder scannt es und legt es dann auf die andere Seite. Dann. Das. Nächste. Stück. - Immer. Eins. Nach. Dem. Anderen.
Dann stockt das Ganze, weil die vorherige immer noch am Einpacken ist - Stück. Für. Stück. - So. Langsam. Wie. Die. Schnecken.
Ich bekomme fast Vögel wenn ich da zuschauen muss. Den Menschen hinter mir ist das egal. Sie dämmern vor sich hin bis sie an der Reihe sind.

Wird fortgesetzt sobald mir der Hut wieder hoch geht ...